Vom Ende des Gemeinwohls : Wie die Leistungsgesellschaft unsere Demokratien zerreißt

Sandel, Michael J., 2020
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Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-10-390000-2
Verfasser Sandel, Michael J. Wikipedia
Beteiligte Personen Reuter, Helmut [Übers.] Wikipedia
Systematik GP - Gesch., Politik, Medien
Schlagworte Ethik, Philosophie, Globalisierung, Politik, Demokratie, Gesellschaft, Kapitalismus, Gerechtigkeit, American Dream, Populismus, Chancengleichheit, Leistungsgesellschaft, Ungleichheit, sozialer Aufstieg, Systemkritik, Technokratie, Covid-19
Verlag S. Fischer
Ort Frankfurt am Main
Jahr 2020
Umfang 441 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Michael J. Sandel
Annotation Angaben aus der Verlagsmeldung



Vom Ende des Gemeinwohls : Wie die Leistungsgesellschaft unsere Demokratien zerreißt The Tyranny of Merit. Why the Promise of Moving Up is Pulling America Apart Sandel, Vom Ende des Gemeinwohls / von Michael J. Sandel


Weltweit sind die Populisten auf dem Vormarsch Michael J. Sandel erklärt, warum

Gerade in Zeiten des Corona-Virus wird erschreckend deutlich, dass das Gemeinwohl in unseren Gesellschaften in den letzten Jahren an Bedeutsamkeit verloren hat. Die Demokratien stehen auf dem Prüfstand, wir sind Zeugen einer populistischen Revolte. Die Wahl Trumps, der Brexit, der Erfolg der AfD das sind die wütenden Antworten auf die wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft. Der Moralphilosoph Michael J. Sandel sieht die Ursache dafür in der Tyrannei der Leistungsgesellschaft.

Wer hat in unserer Gesellschaft Erfolg und warum? Unter dem gesellschaftlich unumstrittenen Mantra »Wer hart arbeitet, kann alles erreichen« haben wir gelernt zu glauben, dass jeder genau das hat, was er verdient. Die Profiteure und Nutznießer dieses Systems, das Erfolg auf Leistung und Talent zurückführt, gehen darum davon aus, dass sie ihren Erfolg verdienen, dass er ihnen zusteht, eben weil sie sich angestrengt haben. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass diejenigen, die am System scheitern, selbst Schuld sind.

Die Hybris der Gewinner ebenso wie die Demütigung der Verlierer befeuern den populistischen Protest, dessen Zeugen wir aktuell weltweit sind. Im Kern zielt der Unmut gegenüber den Eliten auf eine Kritik an der Tyrannei der Leistungsgesellschaft, und diese Kritik ist berechtigt. Seit Jahrzehnten nimmt die Ungleichheit in den demokratischen Gesellschaften zu, Verlierer und Gewinner des Systems entfernen sich sowohl auf sozialer als auch auf finanzieller Ebene immer weiter voneinander.

Statt an einer trennenden Ethik des Erfolgs festzuhalten, müssen wir an einer Politik des Gemeinwohls und der Gerechtigkeit arbeiten, die allen Mitgliedern der Gesellschaft zugutekommt.

»Michael Sandel: Der Meister für die großen Fragen des Lebens« Andrew Anthony, The Guardian