Annotation |
Nicht Zeit, sondern Literarizität wird zur Dimension, wenn Kaspar, der Alphabet und Kenner des Inhaltes der 10 Schränke der Kruizeler Kinderbibliothek, sich seiner Erinnerung an die Erlebnisse rund um den Unfall seiner Mutter nähert. Ungeachtet einer Chronologie wird, aufgesplittet in kleine Einzelszenen und berührend nebensächlich Begebenheiten, Kaspars tragischer Zuneigung zu den Schlafen des Metzgers sowie den übersinnlichen Anwandlungen seiner Freundin Renske jene Tiefe beigemessen, die nur aus der Ernsthaftigkeit kindlicher Unvernunft entstehen kann. Die feinsinnige Ironisierung skurriler Alltäglichkeiten führt zu einem Lesegenuß um seiner selbst willen. Die Kirchturmuhr von Kruizle zeigt zehn nach drei. Und das schon seit Jahren. Auch für Kaspar, den "Alphabeten" (die Fähigkeit des Lesen ist ihm angeboren) und dementsprechend wahren Kenner des Inhaltes der 10 Schränke der Kruizeler Kinderbibliothek, ist Zeit keine Dimenson: Er nähert sich der Erinnerung an die Erlebnisse rund um den Unfall seiner Mutter nicht chronologisch, sondern literarisch. Aufgesplittet in kleine Einzelszenen und berührend nebensächliche Begebenheiten wird Kaspars tragische Zuneigung zu den Schafen des Metzgers sowie den übersinnlichen Anwandlungen seiner Freundin Renske jene Tiefe beigemessen, die nur aus der Ernsthaftigkeit kindlicher Unvernunft entstehen kann. Die feinsinnige Ironisierung skurriler Alltäglichkeiten führt zu einem Lesegenuß um seiner selbst willen. Mosliveau.*KKJL* (1992-1997) |